Ein seltener Baum, als Holz
und als „Königin der Obstbrände“ begehrt
und ideal für trocken-warmes Klima – das sind
die wichtigsten Merkmale des Baum des Jahres 2011.
„Wir hoffen, dass die Elsbeere jetzt einen ähnlichen
Aufschwung erlebt wie der Speierling nach seiner Wahl zum
Baum des Jahres 1993“, erklärte Christoph Rullmann,
Bundesgeschäftsführer der Schutzgemeinschaft
Deutscher Wald (SDW). „Damals wurden mehr als eine
halbe Million Speierlinge neu angepflanzt.“
Die Elsbeere ist in ganz Mitteleuropa verbreitet und tritt
in Wäldern, gerne an Waldrändern, einzeln oder
als Gruppe auf. Gegenüber den Hauptbaumarten ist die
Elsbeere konkurrenzschwach und ihre natürliche Verbreitung
scheitert oft daran, dass Mäuse und Eichhörnchen
die Samen verzehren und die wenigen Keimlinge vom Wild verbissen
werden. Solitärbäume sind in Deutschland sehr selten.
Eine ganze Reihe von Elsbeeren stehen im Schutzforst Brandenstein.
Im Wald bildet die Elsbeere gerade Stämme und wird bis
zu 30 Meter hoch.
Elsbeere im Bernhardswald, ca 28mtr hoch,
100 Jahre alt
Im Freistand hat sie eine tiefansetzende
Krone und wird etwa halb so hoch. Die Elsbeeren fallen den
meisten erst im Herbst durch ihre frühe und leuchtend
orange bis orangerote Laubfärbung auf. Ihre Blätter
erinnern an ein langgezogenes Ahornblatt. Die weißen
Blüten der Elsbeere sind im Mai eine wertvolle Bienenweide.
Im Herbst reifen die rötlich bis braunen, daumennagel-großen,
länglichen Früchte, die auch direkt gegessen werden
können. Sie schmecken leicht säuerlich und entfalten
dann ein mandel-marzipanähnliches Aroma. Sie wurden
bereits im Mittelalter als Hilfe gegen Magen-Darmerkrankungen
geschätzt, wodurch sie auch als „Ruhrbirne“ bekannt
wurde. Ihr Holz gehört zu den härtesten und teuersten
europäischen Hölzern, lässt sich fein verarbeiten,
ist ein wunderbares Klang- und Instrumentenholz und begeistert
Liebhaber schöner Einzelmöbel.
Die Elsbeere wurde vom Kuratorium "Baum des Jahres" aus
drei Kandidaten ausgewählt und von der Dr. Silvius Wodarz
Stiftung bekannt gegeben. |