Der Feld-Ahorn, der kleine zarte Bruder - oft übersehen
Damit steht im Jahr 2015 eine zierliche Baumart als Baum des Jahres im Mittelpunkt, die oft übersehen oder vergessen wird:
der Feld-Ahorn (Acer campestre) oder Maßholder.
Für forstliche Nutzungen reichen die Stammstärken oft nicht aus. Das Holz ist zudem den beiden „großen Brüdern“ Spitz- und Berg-Ahorn recht ähnlich, so dass es nicht unterschieden wird. Klein, mehrstämmig, unauffällig: es wird Zeit, dass diese eher seltene „Nebenbaumart“ mehr beachtet wird.
(Faltblatt) |
Feldahorn Gruppe auf einer Weide in Udenhain |
Feldahorn am Strassenrand in Udenhain |
|
Steckbrief des Feldahorn |
Acer campestre |
Familie: |
Seifenbaumgewächse (Sapindaceae) |
Höchstalter: |
bis 200 Jahre |
Baumhöhe: |
bis 20 m |
Durchmesser: |
buschig bis 20cm, einzeln bis 70cm |
Verwendung: |
Das gelblich- bis rötlichweiße Holz wird gerne für Drechslerarbeiten, Furniere, Möbelfronten, Holzblasinstrumente, Klaviere, Flügel sowie Walzen, Gleithölzer und Waggons verwendet. |
Verwandte oder ähnliche Pflanzen: |
Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
Eschen-Ahorn (Acer negundo)
Spitz-Ahorn (Acer plantanoides)
|
|
Die Ahorne waren im Jahre 1995 in Deutschland Baum des Jahres wegen ihres wertvollen Holzes. Das gelblich- bis rötlichweiße Holz wird gerne für Drechslerarbeiten, Furniere, Möbelfronten, Holzblasinstrumente, Klaviere, Flügel sowie Walzen, Gleithölzer und Waggons verwendet. Meine Mutter hat einen Küchenboden aus Ahorn der in der Tat recht widerstandsfähig ist. Der Feldahorn ist auch als solcher ein widerstandsfähiger Geselle. Er verträgt Rückschnitt da er recht gut aus Wurzel und alten Zweigen neu austreiben kann, er verträgt das Stadtklima mit seinen Abgasen und er kommt mit einem gewissen Maß an Bodenversalzung (Winterstreuung) klar. Neben der Bedeutung des Feldahorns als Futterpflanze für verschiedene Insekten sollte auch seine Beliebtheit bei verschiedenen Vögel (Futter und Nistplatz) nicht ganz unerwähnt bleiben. Mir persönlich gefallen die samtweich behaarten Blattunterseiten. Die Ahornarten gehören zu den Bäumen, bei denen Mastjahre vorkommen. Typischerweise liegen die Abstände zwischen diesen beim Ahorn bei drei bis vier Jahren. Die Mastjahre hängen vom Assimilateüberschuß ab, der nur in gewissen Zeitabständen abhängig vom Standort zur Verfügung steht. Es handelt sich außerdem um eine Strategie, um in bestimmten Zeitabschnitten einen Bestand von Jungpflanzen zu erzeugen, der beim Absterben der Mutterpflanzen und dem damit einhergehenden Aufreißen der Vegetationsdecke zu erwachsenen Pflanzen heranwachsen kann. Im Normalfall treten Mastjahre in unregelmäßign Abständen auf, wo sie heutzutage fast ständig auftreten muß man sie als Symptom des Waldsterbens deuten. Die Gattung Acer ist aus dem Tertiär belegt und fand sich dort in den nördlicheren, sommergrünen Laub- und Nadelmischwäldern der arctotertiären Flora. |
|
|